Mascha Mioni
Das Malen ist der Ausgangspunkt all meiner Werke. Bei einem Bild ist der kreative Akt mit der Malerei abgeschlossen. Wenn die Malerei aber auf Seide entsteht, wird – einer Skulptur gleich – ein Gewand kreiert. Sie wird dreidimensional und am Menschen zum Leben erweckt. Eingebettet in Musik und Tanz, kann eine eigenständige Kunstform entstehen – die Performance.
Kunstschmuck als tragbares Objekt schaffe ich als Bestandteil meiner Art to Wear. Aus Textilem und Wegwerfmaterialien aller Art – bearbeitet, geknöpft und verhäkelt mit Kupfer-, Silber- und Gold-Draht.
Dafür vertraue ich mein Werk einem andern Künstler oder Künstlern, Musikern, Tänzern, Pantomimen an, die damit – gleichsam den Faden weiterspinnend – das Objekt interpretieren, bereichern und mit ihrer Kunst verbinden. Spontaneität, der Augenblick, die Umgebung fliessen ein. Eine Performance ist immer ein einmaliger Akt.
Malen ist wie essen und trinken, reden, weinen, lachen. Es stillt den Hunger und den Durst nach Sinn und Verständnis. Malerei ist eine Sprache, die jeder mit seinem eigenen Wortschatz entziffert. Sie spricht mit Farbe und Form, zehrt das Innere nach aussen und das Äussere nach innen. Jeder kann in diesen Spiegel schauen und sich selbst erkennen. Meine Bilder enthalten bis zu zehn Lagen. Kein Strich ist verloren, jede Lage ist wichtig, hat eine Funktion, schimmert durch. Manchmal liegen Jahre dazwischen. Der wichtigste Entscheid ist, wann ein Kunstobjekt unberührt bleiben soll.
Installationen sind raumfüllend, überbieten alle anderen Kunstformen an Aufwand, Engagement und Arbeit. Planung und Konzept, Experimente, Prototypen sind unumgänglich. Spontaneität geschieht nur am Rand. Eine Installation ist einem Prozess unterworfen, der Monate dauert und einen unermüdlichen Durchhaltewillen erfordert.